Vor Kurzem hat mich die Trailrunning Szene – Das Offroad Laufsport Magazin aus Österreich – zum Trail Talk über den UTMB und die #lifeworktrailbalance geladen. Das komplette Interview zum Nachlesen gibts natürlich im Magazin.

Trailrunning Szene Interview

Trailrunning Szene Interview

Ein kleiner Auszug davon jetzt hier:

Trailrunning Szene: Ist es die Distanz des UTMB (170km) – die dich so reizt, oder die besondere Atmosphäre?
Florian Grasel: Der letzte Freitag im August um 18:00 in Chamonix – 2.500 Läufer stehen an der Startlinie und man spürt förmlich, wie bei Conquest of Paradise jeder in sich geht. Das harte Training, die Entbehrungen, die Zweifel und die Ehrfurcht vor der bevorstehenden Aufgabe und die Vorfreude, dass es jetzt endlich soweit ist – man sieht das einfach in den Augen jedes einzelnen Läufers. Das ist Gänsehaut PUR. Ja der UTMB ist kommerzialisiert ohne Ende und nur für die 100 Meilen muss man dort nicht unbedingt hin – aber ich muss gestehen, ich liebe einfach diesen Moment, wenn sich sooo viele Läufer mit dem gleichen Ziel auf die Reise begeben!

Trailrunning Szene: Wie lange hast du gebraucht, um die Enttäuschung von 2019 zu verdauen?
Florian Grasel: Ohne Frage – die ersten Tage waren nicht leicht. Man hat sich ein Jahr lang auf das Ziel vorbereitet, hat immense Strapazen und Entbehrungen in Kauf genommen und dann war da unterm Strich ein DNF. Aber nach einer angemessenen Trauerphase – gehört auch dazu – konnte ich mir die richtigen Fragen stellen und hab auch die richtigen Antworten gefunden. Darüber geht es in meinem neuen Vortrag „Manchmal gewinnt man, manchmal lernt man„.

Trailrunning Szene: Was hat sich für dich eigentlich geändert, seit du Kinder hast. Wie wärst du zb noch vor 3 Jahren mit einer Niederlage wie 2019 umgegangen?
Florian Grasel: Ganz viel, ich glaube im Wesentlichen hätte es vermutlich vor 3 Jahren länger gedauert, Misserfolge zu verdauen. Meine Kinder haben mir gelernt, viel mehr im Hier und Jetzt zu leben. 2019 wusste ich schon am Start, als Julia zu mir sagte: „Egal was passiert, deine Kinder und ich lieben dich“ – und sie hatte recht! Selbst in Chamonix, noch nach dem Rennen, als mich Anna anlächelte, wusste ich, alles halb so schlimm, die Welt dreht sich weiter. Ich kann für meine Kinder da sein, ihnen die Schönheit der Welt zeigen und wir sind gesund. Kinder verändern schon die Sichtweise auf vieles. Laufen ist und bleibt dann auch nur Laufen. Familie aber ist unersetzbar.

Danke Sigrid Huber, Chefredakteurin, Trailrunning Szene

Das Trailrunning Szene Magazin erscheint 4x im Jahr und ist hier erhältlich. Viel Spaß beim Schmökern und Lesen.