Ganz ehrlich, auch wenn meine #lifeworktrailbalance gut funktioniert, so bin ich eingebunden in einer Reihe von Aufgaben und Verpflichtungen. Familie, Arbeit, Sport fordern ihre Zeit und ihren Tribut. Es ist wertvoll, sich im Hier und Jetzt zu bewegen und wenige andere Faktoren sind wichtiger als Achtsamkeit – um den Balanceakt zwischen Erfolg und Burn-/Run-Out zu schaffen, um sich zielgerichtet und doch empathisch in der heutigen Gesellschaft zu positionieren.

Doch ab und zu muss der Blick trotzdem auf die fernere Zukunft gerichtet sein.

Es sind ja auch Zukunftsthematiken, die uns heute beschäftigen sollen, ja: müssen. Als ich kürzlich bei meinem Steuerberater war, konfrontierte mich dieser mit einigen Fragen, die keiner von uns so gerne hört. Was geschieht mit Smarter Business Solutions, wenn ich ernsthaft erkranken sollte? Wie geht es mit dem Unternehmen weiter, wenn ich mich zurückziehe oder zurückziehen muss? Inwieweit werde ich dem letzten der sieben relevantesten Punkten eines Unternehmers gerecht, der da lautet: Übergabe planen, um die Fortführung der Firma zu gewährleisten?

Nun kann ich mir sagen, dass ich erst 37 Jahre alt bin, also noch ein paar Jahrzehnte aktiv und produktiv sein werde. Doch nicht alles ist vorhersehbar, auch mein Freund Werner wurde von jetzt auf sofort aus dem Leben gerissen.

Mit der eigenen Vergänglichkeit wird natürlich keiner so gern konfrontiert…

Wie der Zufall so will, bin ich die letzten Tage bei einem meiner längeren Läufe just mit diesem Thema „Vergänglichkeit“ konfrontiert worden. Während meiner long jogs höre ich sehr viele Hörbücher und unter anderem Blinkist (eine App, die ich jedem nur wärmstens empfehlen kann): Das Team von Blinkist komprimiert die Kernaussagen der besten Sachbücher in 15-minütige Kurztexte und Audiotitel in Hörbuchqualität, weswegen man einen guten Überblick über ein weites Spektrum an Themen erhält. Wie gesagt, als ich so dahin laufe, kommen die Blinks zu „Gelassenheit“ von Wilhelm Schmid und zu diesen Kernaussagen:

Wir brauchen keine Anti-Aging, sondern eine Art of Aging – eine Kunst des würdevollen Alterns. […] Und doch ist unsere Gesellschaft heute so auf Leistung gepolt, dass das Altern zuweilen zum traurigen Anhang an die Erwerbstätigkeit gerät. Zum langweiligen Abspann nach „dem richtigen Leben“.

Das Thema fesselte meine Gedanken für die restlichen Kilometer, und ich stellte mir die Frage, was das Gehörte für meine #lifeworktrailbalance bedeuten würde.

@life: Meine Kinder tragen sicherlich dazu bei, dass mein Blick geschärft ist und ich mich mit Dingen befasse, die in zwanzig oder dreißig Jahren schlagend werden. Auch dann möchte ich körperlich gut genug dastehen, um mit Anna und Anton laufen, wandern und klettern gehen zu können.

@work: Wie schon im letzten Blog-Beitrag erwähnt, gehört es zu meiner Vision, mit der Smarter Business  nützlich und nachhaltig zu agieren – sei es, dass wir als kleine Firma einen wesentlichen Beitrag mit unserer SharePoint Dokumentationsplattform für die ÖBB Infrastruktur beim Bau der Südstrecke leisten, sei es dass wir unseren Gewinn in die Absicherung und/oder Weiterbildung der Mitarbeiter investieren und den Rest wohltätigen Zwecken widmen.

@trail: Aktuell bin ich hier noch sehr auf „Leistung gepolt“, weil ich für mich das Gefühl habe, dass ich mich noch verbessern kann/will. Aber ich will mich natürlich auch nicht kaputt laufen, damit ich eben im „langweiligen Abspann“ noch würdevoll mit meinen Kindern die Natur genießen kann.

Unter diesem Aspekt dient mir, und wohl auch anderen, ein 71-jähriger Ultraläufer als Vorbild. Josef Kladensky bestritt in den letzten 40 Jahren knapp 200 Marathon- und Ultramarathonbewerbe, lief den UTMB, den Grand Raid auf Réunion, den Badwater Marathon, den Spartathlon, den Mozart 100. Auf der Veitsch und am Ötscher ist er Stammgast, und zumeist ist er in seiner Altersklasse wenn nicht auf dem Podest, so ganz weit vorne. Dieser Tage kann sein Buch vorbestellt werden, und ich gestehe, dass ich mich bereits auf die Lektüre freue. Weil ich mir denken kann, von seinen Erfahrungen und Erkenntnissen profitieren zu können.

Ich habe mir mein Exemplar bereits gesichert. Hoffentlich macht ihr es auch. Einfach hier bestellen: www.startnext.com/soweitsogut 

In Würde altern klingt so leicht und gehört wohl zum Schwersten im Leben. Klar ist, dass unsere Zukunft jeden Tag immer wieder neu beginnt und unsere Aufmerksamkeit einfordert. Sich mit ihr auseinanderzusetzen ist einfach smarter.