Es gibt eine einfache Frage, die so viele und doch so klare Antwortmöglichkeiten bietet:
Was macht den Reiz des Trailrunnings aus?
Was macht den Reiz des Trailrunnings aus?
Welche Antworten fallen euch ein? Ich, für meinen Teil, würde sagen: bei sich selbst sein in der Natur, sich im freien Gelände bewegen, die Kameradschaft mit anderen Sportlerinnen und Sportlern, Naturschauspiele aufsaugen und emotionale Momente erleben. Auf den Trails des Großglockner Ultra Trail oder beim Pitz Alpine Trail blickt man auf hunderte von Gipfeln, die über 3000 Meter hoch sind. Sonnenauf- oder -untergänge in den Bergen zu erleben, jagt mir jedes Mal Gänsehaut über den Rücken. Und ein Reiz ist sicher auch, sich zu beweisen, sich zu messen.

Das Foto symbolisiert für mich Trailrunning: Bewegung, Natur, Freundschaft, Emotionen. Danke, David, für das Bild!
Und was macht den Reiz im Berufsleben aus?
Es ist das Aufgehen in der eigenen Tätigkeit, das gute Gefühl, einen wertvollen Beitrag zum aktuellen Projekt geleistet zu haben, das Wissen, sich Schritt für Schritt dem großen Ganzen anzunähern. Es sind Gespräche mit Menschen, die von Mitarbeitenden, Kolleginnen, Kollegen oder Geschäftspartnern zu Freunden werden. Bei uns in der Smarter Business Solutions versuchen wir nicht nur, SharePoint für unsere Kundinnen und Kunden liebenswert zu gestalten, sondern schaffen auch für uns selbst ein sinnstiftendes Arbeitsumfeld.
Aber seien wir uns ehrlich. So schön die Reize auch sein mögen, die Realität sieht die meiste Zeit ganz anders aus.
Mentales Training im Alltag
Meine bevorzugte Trainingsstrecke ist ein Hügel hinter dem Haus: 500 Meter lang, 111 Meter im Anstieg. Die Majestät der hohen Berge ist weit weg, und wenn der Tag in die Nacht übergeht, verabschiedet sich die Sonne nicht mit einem letzten Strahl auf meiner Haut. Dass eine der wichtigsten Gaspipelines Mitteleuropas unter meinen Füßen liegt, mag wirtschaftlich interessant sein, ist mir als Sportler aber einerlei. Wenn ich dort stur auf und ab laufe (jedermann ist herzlich eingeladen, sich mir anzuschließen), dann stähle ich Körper und Geist und härte mich in einem unfreundlichen Trainingsumfeld für schönere Aufgaben ab. Mir kommen Bilder vom Hochkönigman oder vom Mozart100 in den Kopf, ich denke an den UTMB mit seinen Trails und freue mich, dort bald wieder aktiv zu sein. Und wieder ist eine Runde geschafft, und wieder geht es hundert Höhenmeter bergauf.

Kein kitschiger Sonnenuntergang mit atemberaubendem Bergpanorama – nein, die Realität schaut bei mir „Flachlandtiroler“ die meiste Zeit so aus: 111 Höhenmeter hinauf, 111 Höhenmeter hinunter. Übrigens, 100-mal an einem Wochenende (11.111 Höhenmeter) war bisher mein Maximum – ein hervorragendes mentales Training.
Lektionen für das Berufsleben
Auch im Berufsleben brauchen wir Ziele, auf die wir hinarbeiten und die unserem Tun einen Sinn geben. Doch wer viel arbeitet, macht auch Fehler – und Rückschläge nehme ich, im Sport wie im Job, dankbar an. Nur durch sie lernen wir. Nur durch Fehler realisieren wir, wie wir unsere Aufgaben besser lösen können.
Trail and error, Versuch und Irrtum zur Lösungsfindung, mag nicht immer der charmanteste und sympathischste Weg zum Ziel sein. Vor dem Sieg haben die Götter den Schweiß gesetzt. Ich denke an eine Raupe und sage: Vor der Schönheit liegt die Hässlichkeit.
Wissen, worauf wir hinarbeiten, und alle Entbehrungen und Fehler dafür in Kauf zu nehmen, ist einfach smarter.