Es gibt Sprichwörter und Weisheiten, die allesamt ihre Berechtigung haben, wenn man sich mit ihnen auseinandersetzt und sie für sich selbst zu deuten vermag. „Der Weg ist das Ziel“ ist eines der wohl bekanntesten Sprüche von Konfuzius, und eine Erklärung dafür ist, dass man Herausforderungen nicht nur planen (oder zerreden) soll, sondern auch in das Handeln kommen muss.

Aber ist der Weg wirklich ist das Ziel?! Oder ist das Ziel das Ziel?

Vor recht genau sechs Jahren, am 2. Februar 2013, kam ich in Kopenhagen bei der „Little Mermaid“ an. Es war 19 Uhr, und es regnete in Strömen. 1002 Kilometer durch Schnee, Kälte, Wind und Regen lagen hinter mir, und jetzt stand ich da, mit meiner Frau und meinem Vater und war körperlich wie geistig am Ende. Ich war mein eigener Forrest Gump: „Ich bin müde, sehr sogar. Ich glaube, ich gehe wieder nach Hause…“

Am Ziel? Sechs Jahre hat es jetzt gebraucht, bis ich den sehr banal wirkenden Spruch „der Weg ist das Ziel“ auch wirklich erstanden habe…

Von Wiener Neustadt war ich über fünf Länder nach Kopenhagen zur europäischen SharePoint-Konferenz gelaufen, um den damals von Microsoft ausgegebenen Slogan „My work is where I am“ mit Leben zu füllen. Meistens war ich auf Fernverkehrsstraßen unterwegs, wo mich sicherlich tausende LKW-Fahrer verflucht haben, weil ihnen auf ihrer Spur im dichten Schneetreiben auf einmal ein Läufer mit einem großen Scheinwerfer entgegengekommen ist. Meine Planung, die sich auf Google Maps beschränkte, war rückblickend betrachtet unzureichend, wurde aber durch die mir eigene Hartnäckigkeit wettgemacht. Ich überstand Herausforderungen aller Art – doch einmal am Ziel machten sich keine Glücksgefühle breit. Im Gegenteil, innere Leere füllte mich aus.

Ich wusste zwar, dass Hartnäckigkeit mich damals den 1002 km langen Weg nach Kopenhagen überwinden ließ. Aber mir war nicht bewusst, dass sich die wahre Hartnäckigkeit jetzt nach sechs Jahren offenbart und ich den damals angefangen Weg immer noch weitergehe

Ich habe mich jahrelang mit meinem Lauf quer durch Europa auseinandergesetzt und erst jetzt eine für mich schlüssige Erklärung dieser Erfahrung gefunden. Eigentlich wollte ich damals eine Vision, jene von Microsoft, transportieren, sie mit Leben füllen und öffentlich machen. Ich wollte

  • Technik mit Emotionen verbinden
  • mit dem Klischee der IT-Nerds und auf Gewinnmaximierung ausgerichteten Unternehmensberater aufräumen
  • Unternehmersein wieder sexy machen

Im Endeffekt: Storytelling betreiben in einer Zeit, die dafür noch nicht reif genug war. Klar, ich war nicht wirklich dahinter, meinen Lauf im Anschluss zu promoten und öffentlich zu kommunizieren – etwas naiv dachte ich mir, dass dies dann quasi von alleine geschehe. Was nicht der Fall war.

Heute ist Storytelling in aller Munde, und meine Vision ist nunmehr jene der #lifeworktrailbalance. Der Weg ist tatsächlich das Ziel. Ich will meine Motivationen offenlegen, von meinen Erfahrungen und Erkenntnissen erzählen – und es würde mich freuen, dem Leser und der Leserin da oder dort Hilfestellung zu geben oder Inspiration zu sein.

Das damalige Ziel, nach 20 Tagen bei der ESPC bei der Keynote vor 2000 Leuten zu sprechen, habe ich damals erreicht…
… aber das wahre Ziel habe ich erst nach sechs Jahren verstanden: „Ich will mit dem Klischee, dass Unternehmen da sind um Umsatz zu generieren, aufräumen und mit meiner #lifeworktrailbalance Unternehmersein wieder sexy machen!“

Das Erreichen einer Statue in Kopenhagen war nicht die Erfüllung, sondern im Nachhinein betrachtet der Weg dorthin und die daraus gezogenen Lehren. Unter diesem Aspekt sind die 1002 Kilometer aus dem Jahre 2013 ein Symbol für die Firmenphilosophie bei Smarter Business Solutions. Das Ziel heißt nicht Umsatz oder Gewinn, sondern viel mehr unseren Kunden auf dem Weg zu deren Zielerreichung erfolgreich zu begleiten. Stefan Merath hat diesen Aspekt im Buch „Dein Wille geschehe“ in sehr treffender Weise, wie ich finde, ausgeführt:

Nun geht es darum, die Ziele des Kunden und des zukünftigen Kunden zu erreichen. Und zwar nicht, weil wir dann mehr Profit machen, sondern weil uns der Kunde am Herzen liegt. Und weil wir das in Zukunft auch noch und sogar noch viel besser machen wollen als heute, müssen wir Geld dafür nehmen. Geld ist also nicht mehr das Ziel, sondern ein Mittel, um das eigentliche Ziel, den Kundennutzen, zu erreichen.

Der Weg ist das Ziel. Für mich lauten Weg und Ziel #worklifetrailbalance, das macht Sinn, das ist einfach smarter.
Und wie lautet deines?